Januar 17

Unser Weltbild – wie unser Potenzial wegtrainiert wird

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das menschliche Potenzial
Vor vielen Jahren las ich mal in einem schlauen Buch, dass das menschliche Potenzial (schier) unbegrenzt sei und viel mehr möglich wäre, als wir gemeinhin annehmen oder glauben können. Seitdem lässt mich dieser Gedanke nicht mehr los und ich frage mich täglich, wie unser Gehirn unsere Realität erschafft.

Was wäre alles möglich, wenn wir wüssten, wie wir unser Potenzial erweitern? Warum ist unsere Welt so, wie wir sie sehen und für andere anders? Warum erschaffen zwei Menschen mit den gleichen Rahmenbedingungen völlig unterschiedliche Ergebnisse? Warum kommt der eine voran und der andere bleibt ständig im Hamsterrad gefangen? Warum ist der eine glücklich und der andere nicht, auch wenn er augenscheinlich alles hat, was glücklich macht?

Es ist unser Weltbild. Das Bild, wie wir die Welt sehen. Selbst wenn wir Menschen unendlich viele Möglichkeit haben, können wir doch nur einen Bruchteil davon wahrnehmen und verarbeiten. Was wiederum dazu führt, dass sich unser Weltbild bestätigt und wir darin weitermachen. Das Dilemma an unserem Weltbild ist, dass wir nur dieses eine Bild von unserer Welt haben. Wir können die anderen Welten – so wie sie ein anderer sieht – selbst nicht wahrnehmen.

Das ist so wie der Fisch im Ozean, der das Wasser um sich herum nicht sehen kann. Es fällt uns Menschen schwer, die Welt mit den Augen eines anderen zu sehen.

Aber zurück zum Thema: Wie schaffen wir es, noch mehr von unserem Potenzial abzurufen.

Lass‘ mich dazu kurz ganz grob schildern, wie wir uns unsere Realität schaffen. Dazu vereinfache ich die Prozesse sehr stark, um hier keine wissenschaftliche Abhandlung über das menschliche Gehirn zu erstellen. Hirnforscher, Psychologen und andere Wissenschaftler mögen mir das bitte nachsehen.

1. Du bist reines Potenzial – Deine Geburt

Zunächst kommst Du als Baby auf die Welt. Klar, wie sonst !? In Dir steckt bereits alles, was Du zum Leben brauchst. Du hast das volle Potenzial, das es nun zu entfalten gilt. Egal, wo Du geboren wirst, Du hast das Potenzial Dich dort zurechtzufinden.

Je nachdem, wo und in welcher Kultur Du auf die Welt kommst, wer Deine Eltern sind, welche Sprache Dich umgibt, usw. wirst Du jetzt (v)erzogen. Du lernst, Deine Welt mit den Augen Deiner Umwelt zu sehen. Du übernimmst Gedanken, Gefühle, Gewohnheiten, Ansichten und die Aussprache. Du wirst zum Spiegelbild Deiner Umgebung und kreierst Dir damit Dein eigenes Weltbild.

Was Du sagst, denkst, fühlst und wahrnimmst, hängt von den oben genannten äußeren Faktoren ab. Dabei denkst Du, Du wärst in der realen Welt.

Die Filter, nach denen Du – also Deine Persönlichkeit - geformt werden sind: Land, Kultur, Sprache, Umgebung, Soziales, Erfahrungen in diesem Umfeld, etc.

Nochmals: Aus den oben genannten Filtern resultiert, dass Du anfängst, auf eine bestimmte Art & Weise zu denken, zu fühlen, zu sprechen.

Deine (erlernten) Gedanken bringen Dich dazu, auf eine bestimmte Art & Weise zu fühlen (Emotionen). Je nachdem wie oder was Du fühlst, wirst Du in Aktion treten und bestimmte Handlungen ausführen. Deine Handlungen bringen Dir bestimmte Ergebnisse. Und diese Ergebnisse bestätigen Dich in Deinen Gedanken.

Ein Kreislauf Deines Gehirns, um die von ihm gebastelte Realität aufrecht zu erhalten. Wir haben gelernt, unsere Aufmerksamkeit auf die Dinge zu lenken, die unserem Weltbild entsprechen. Wir können auch sagen, dass unser Weltbild auf unseren eigenen Paradigmen aufgebaut ist.

2. Das Dilemma – wir glauben nur an eine Realität.

Der Vorgang der Realität-Erschaffung gilt natürlich für jeden einzelnen Menschen. Aber das sehen wir nicht. Wir glauben, die Welt sei so, wie wir sie mit unseren Sinnen wahrnehmen. Es kommt uns gar nicht in den Sinn, dass andere Menschen mit anderen Filtern auch andere Realitäten wahrnehmen. Und so leben wir im Prinzip alle in unserer eigenen Welt und glauben, das sei die Realtität, ohne zu wissen, dass zig verschiedene Realitäten existieren. Wir sind getrennt von den Welten der anderen.

Solange wir uns mit Menschen unterhalten, die sich in einem uns ähnlichen Weltbild aufhalten, ist noch alles gut. Wir glauben, die gleiche Realität zu erkennen und diskutieren über Nuancen in der Wahrnehmung – und nennen das dann Meinungsaustausch oder auch Meinungsfreiheit.

Was passiert aber, wenn wir auf Menschen stoßen, die ein gänzlich anderes Weltbild haben? Es kommt wie es kommen muss zum Konflikt. Jeder glaubt, seine Realität sei die bessere und versucht den anderen davon zu überzeugen. Das gelingt mal mehr mal weniger sanft ….. Wir kennen das, wenn Ausländer in unsere Klasse, Gruppe oder Nachbarschaft kommen. Wenn sie von unserem gewohnten Weltbild abweichen, sind es in erster Linie „komische“ Leute. Dabei sind sie gar nicht komisch, nur anders.

Es fällt uns schwer, ein völlig anderes Weltbild zu akzeptieren, weil wir ja glauben, dass wir richtig liegen und die anderen nicht. Anders ist nicht besser oder schlechter. Anders ist einfach anders. Punkt.

Ein Beispiel: Erfolg & Reichtum

Ich möchte gerne ein Beispiel nennen, mit dem ich mich sehr gerne beschäftige: Geld. Geld ist für mich ein wertvolles Mittel unserer Gesellschaft, um uns die Dinge kaufen zu können, die wir haben wollen, und die es für Geld zu kaufen gibt. Du kannst das Wort Geld natürlich auch gerne mit dem Thema Deiner Wahl ersetzen und stattdessen Gesundheit, Liebe, Glück, Freunde oder sonstiges einsetzen.


Weltbild: Armutsbewusstsein

Wenn es um das Thema Geld geht, haben viele Menschen ein Armutsbewusstsein. Das erkennt man an den Gedanken wie:

- ich muss in Armut leben, weil ich dann in den Himmel komme
- ich möchte nicht so ein Arschloch sein wie die Reichen, deshalb bleibe ich lieber arm
- wenn ich Geld möchte, muss ich hart dafür arbeiten
- ich gehöre nicht zu den Reichen, weil ich arm geboren wurde
- ich darf nur so viel verdienen, dass es zum Leben reicht
- wenn ich reich werde, nehme ich einem anderen dafür etwas weg
- ich kann nur auf eine Art Geld verdienen: durch harte, ehrliche Arbeit
- Geld verdienen hat nichts mit Spaß zu tun
- mit meinem Hobby kann ich kein Geld verdienen
- ich muss eine Gegenleistung erbringen, wenn ich Geld annehme
- wenn ich unerwartet Geld bekomme, verliere ich es sowieso wieder gleich
- ich darf nicht reich sein, weil mich mein Vater (Mutter, Bruder, Schwester, etc.) nicht mehr liebt
- ich will nicht reich werden, sonst werde ich ein arroganter, fauler, dekadenter Drecksack
- Reichtum lässt sich nicht verbinden mit einem glücklichen Familienleben
- es zeugt von gutem Charakter, wenn man hart für sein Geld arbeitet, um über die Runden kommen zu können

So oder ähnlich reden Menschen mit einem Armutsbewusstsein täglich mit sich selbst und versagen sich selbst damit Reichtum. Sie blockieren den Geldfluss und lehnen Reichtum ab. Da gibt es sicherlich noch viel mehr Gedanken dazu, die uns in Armut halten und wir glauben, dass es so sein muss auf dieser Welt. Das Dilemma ist, dass sich die meisten gar nicht darüber bewusst sind, dass sie sich ständig selbst im Wege stehen und glauben, sie seien Realist.

 Schauen wir doch auch mal auf die andere Seite: Menschen mit einem Reichtumsbewusstsein haben ganz andere Gedanken zum Thema Geld.


Weltbild: Reichtumsbewusstsein:

Wer ein Reichtumsbewusstsein besitzt, sieht Geld in einem völlig anderen Licht und glaubt:

- immer genügend Geld zur Verfügung zu haben, um das zu kaufen, was sie wollen
- es verdient zu haben, in Wohlstand zu leben
- Geld viel Gutes auf der Welt bewirken kann
- es viele Möglichkeiten gibt, um Geld zu verdienen
- Geld kommt ganz gewiss, wenn ich es brauche
- je mehr Geld ich bekomme, desto mehr Gutes kann ich auf dieser Welt tun
- Geld ist positive Energie und hält mich gesund
- Geld braucht mich, damit ich mit ihm viel Gutes tun kann
- Geld kommt zu dem, der es liebt
- Geld sucht sich seinen Besitzer selbst aus
- Wir müssen uns für Geld qualifizieren (bereit dazu sein)
- Geld liegt überall und wartet nur darauf gepflückt zu werden
- Wir sollten unser Geld vermehren – genauso wie unsere Talente & Stärken
- Reiche Menschen sind auch nette Menschen
- Ich liebe Geld, Wohlstand und Reichtum

Du siehst wieder, je nachdem, durch welchen Filter wir kamen, haben wir in Bezug auf Geld unterschiedliche Ansichten, Gefühlen, Gedanken und Glaubenssätze.

Wie erkenne ich die Paradigemen, nach denen ich (unbewusst) lebe:

Kennst Du den Film Matrix? Da geht es genau um das Thema, dass Menschen von einem übergeordneten Ding oder einer Maschine kontrolliert werden. In einer Szene erkennt Nero, der Hauptdarsteller, dass sich eine Szene im Treppenhaus wiederholt. Nur ganz kurz. Kaum wahrnehmbar. Aber Nero ist achtsam genug und bemerkt die Wiederholungs-Schleife.

So ist es auch in unserem Leben. Wenn sich Dinge wiederholen, obwohl wir es eigentlich ganz anders wollten, wissen wir, dass da „höhere Mächte“ im Spiel sind – sprich unser Unterbwusstsein, das Betriebssystem unseres Lebens quasi, ist auf eine bestimmte Art und Weise programmiert und lässt die Vorkommnisse in unserem Leben wiederholen.

Nochmals ein Beispiel aus dem Geld-Bereich:

Du ackerst wie blöde, machst Überstunden, um ein paar Euros mehr zu verdienen. Kaum ist das Mehr-Geld auf dem Konto, geht „plötzlich“ Dein Auto kaputt, der Stromanbieter fordert eine Nachzahlung oder das Finanzamt hat vergessen, Deine Steuer einzuziehen und fordert eine baldige Zahlung. „Zuflälligerweise“ auch noch in der Höhe, die Du Dir schwer erarbeitet hattest.

Solche und ähnliche Vorfälle kennen wir alle. Meistens erkennen wir es nicht sofort, dass das gerade unbewusste Programme im Spiel sind, die unsere Realität formen. Wir glauben, es sei Zufall. Aber nach zwanzig Jahren und zig Wiederholungen einer Schlaufe sollte auch der letze Mohikaner erkennen, dass er gar nichts dafür kann, dass es so ist. Sein Unterbewusstsein steuert sein Leben.

Für manche ist das ok. Andere wünschen sich ein anderes Leben.

Die gute Nachricht: ein anderes Leben ist möglich. Aber nur unter zwei Voraussetzungen:

1. Wir hören auf, uns schuldig zu fühlen. Wir können nichts dafür. Es liegt gar nicht daran, dass wir unfähig oder zu blöd dafür sind. Es wurde uns antrainiert, so zu denken oder zu handeln.

2. Wir akzeptieren unsere Welt wie sie ist und die Tatsache, dass andere eine andere Sicht auf die Dinge haben. Warum auch immer.

Wenn es einen Zufall gibt, dann nur den, dass wir nicht auswählen können, in welchen „Filter“ wir hineingeboren werden. Sobald wir das Spiel aber einmal erkannt haben, können wir anfangen, uns andere Paradigmen und Lebensansichten anzueignen

Was wir aktiv tun können, um unseren Horizont zu erweitern und unser Weltbild zu verändern

1. LEWA – Lernen und Wachsen
Ein Baum, der nicht mehr wächst, ist tot. Stillstand ist in der Natur nicht vorgesehen. Oder hast Du jemals einen Löwen gesehen, der gesagt hat: „So, jetzt habe ich 65 Jahre auf dem Buckel, ich geh‘ nicht mehr jagen“. Nimm‘ Dir jeden Tag ein paar Minuten oder gar Stunden Zeit, um ein gutes Buch zu lesen, einen interessanten Podcast zu hören, ein Online-Seminar zu besuchen oder lehrreiche Youtube-Videos anzuschauen. Je mehr Du weißt, desto mehr wird sich die Welt für Dich erschließen. Dinge, die Dir wie Zufall oder Schicksal vorkommen, werden plötzlich nachvollziebar.

2. Reisen
Gibt es was Schöneres, als andere Städte und Länder zu bereisen? Und damit meine ich nicht, Dreitausend Kilomenter in einem Flugzeug von A nach B zu fliegen, und sich dann zwei Wochen in einer Hotelanlage zu verstecken. Interessiere Dich für den Aufbau der neuen Stadt, die Geschichte eines Landes und deren Sprache, Sitten und Gebräuche. Es muss nicht alles Deinem Weltbild entsprechen. Akzeptiere, dass andere Menschen anders denken.

3. Probleme lösen statt abhauen
Niemand hat gerne Probleme. Probleme stören die Ruhe in unserem Leben. Deshalb verdrängen die meisten Leute Probleme, wenn sie auftauchen. Finanziell, gesundheitlich, beruflich, etc. Dabei können Probleme auch etwas Positives bewirken. Du bist dann nämlich gezwungen, andere Dinge zu tun. Denn das was Du bisher getan hast, hat ja schlussendlich zu dem Problem geführt. Wir werden gezwungen, unser Gehirn einzuschalten, um Lösungen zu finden. Das stärkt Dein Selbstbewusstsein und lässt Dich als charakterstarke Persönlichkeit wachsen. Manche Menschen behaupten, dass die Probleme in unserem Leben so lange wiederkehren, bis wir sie gelöst haben. Abhauen ist also zwecklos.

4. Mentor / Coach
Die schnellste Methode, um in kürzester Zeit gute Fortschritte machen zu können, ist es, Dir einen Coach zu suchen, der Dich zu Deinem gewünschten Ziel führen kann. Ein Mentor oder Coach sollte auf jeden Fall schon dort sein, wo Du hin möchtest. Es bringt nichts, Dir Beziehungstipps von Deinem Kumpel zu holen, der schon dreimal geschieden ist.

5. Neugierig sein (neue Dinge ausprobieren)
Probierst Du gerne neue Dinge aus? Mal völlig andere Klamotten, ein anderes Menü in der Pizzeria oder auch mal einen anderen Weg auf dem Weg zur Arbeit. Du musst auch nicht jahrelang in das gleiche Land reisen, im gleichen Hotel, auf dem gleichen Campingplatz. Experimentiere. Wenn es Dir nicht gefällt, kannst Du es ja wieder sein lassen. Aber Du hast dann die Erfahrung gemacht. Und die ist ungemein wertvoll.

6. Lehrer sein – anderen etwas beibringen
Wer anderen Menschen etwas beibringen möchte, lernt dabei selbst am meisten. Wir sind dann nämlich gezwungen, unsere Gedanken so zu ordnen, dass sie der andere versteht. Das zwingt unseren Geist zu einer gewissen Disziplin und Ordnung. Lehrer sein, heißt immer auch, Schüler sein.

Sicherlich gibt es noch weitere Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln. Ich will nicht behaupten, hier alles komplett aufgezählt zu haben.

Wichtig ist mir nur, dass wir eines im Leben verstehen:

Ja, es mag sein, dass wir keine optimalen Startbedingungen hatten. Ja, es kann sein, dass wir schlimme Erfahrungen gemacht haben. Es kann auch sein, dass uns unsere Eltern nicht die Aufmerksamkeit oder Liebe geschenkt haben, nach der wir uns sehnten. Aber ist das ein Grund, bis zum Lebensende daran festzuhalten. Irgendwann dürfen wir loslassen und unser eigenes Leben führen.

Es ist niemandem geholfen, wenn Du gedanklich immer noch der zwölfjährige Junge bleibst, dem einmal schreckliche Dinge angetan wurden. Lasse los. Gib Dich dem Leben hin.

Tue jeden Tag nur etwas Kleines. Aber fang an, Verantwortung für Dein Leben zu übernehmen.

Du bist gut, so wie Du bist. Du bist wertvoll. Und Du hast die guten Dinge im Leben verdient. Die guten Dinge wie Liebe, Freude, Respekt, Harmonie, Reichtum, Wohlstand und Selbstbestimmtheit.

Sage ja, wenn Du mir zustimmst. Ja!!


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