Juni 8

Resilienz

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Gegen Stress impfen

Hallo,

wir können uns gegen Stress impfen. Natürlich können wir nicht einfach zum Arzt gehen und uns eine Spritze geben lassen. Der Impfstoff ist vielmehr ein Trainingsprogramm.

Es gibt meines Erachtens in Bezug auf diesen Impfstoff eine gute und eine schlechte Nachricht. Fangen wir mit der guten Nachricht an: Es ist inzwischen eindeutig wissenschaftlich bewiesen, dass wir uns mit bestimmten einfachen Verhaltensmaßnahmen gegen Stress impfen können. Wir können uns eine Hornhaut für unsere Seele zulegen. Wir nennen diese Hornhaut Resilienz.

Resilienz bedeutet, dass wir widerstandsfähig sind. Dass wir Stress und Probleme ertragen können. Letztendlich bedeutet Resilienz einen hohen Grad seelischer Fitness.

Die schlechte Nachricht: Wir müssen die Impfung jeden Tag oder zumindest in bestimmten Abständen auffrischen.

Das Eigenartige ist aber: Erfolgreiche Menschen empfinden diesen zweiten Punkt gar nicht als schlechte Nachricht. Sie haben verstanden: Charakterstärke zu trainieren macht glücklich. Stärker zu werden ist der Weg zum Glück. Und das erfordert nun einmal Übung.

Es ist ähnlich wie beim Sport. Sport ist zwar anstrengend, macht aber meistens Spaß, sobald wir die Gewohnheit einmal aufgebaut haben. Und es führt einfach kein Weg daran vorbei.

Die Praxis

Es gibt insgesamt zehn wissenschaftlich anerkannte Wege, wie wir Resilienz aufbauen können. Die zehn Bestandteile des Impfstoffes gegen Stress. Lasst uns diese gemeinsam durchgehen.

  1. Talente

In der Tat haben Forscher festgestellt, dass wir uns auf unsere Talente und Fähigkeiten besinnen sollten. Wenn wir das tun, erweist sich das als messbar resilienzfördernd. Ist das nicht spannend?

Ich rate Dir also, dass Du Dich auf Deine Talente konzentrierst. Du bist dann nicht nur glücklicher und verdienst mehr Geld, Du wirst dann nicht nur zu einem wirklich genialen Menschen, sondern wirst auch resilienter.

Konzentriere Dich deshalb auf Deine Talente und Fähigkeiten. Blockiere dafür wöchentlich mindestens drei Termine. Arbeite also jede Woche dreimal zwei Stunden an einem Projekt, das Deine einzigartigen Fähigkeiten verlangt. Und Du impfst Dich damit gleichzeitig gegen Stress.

  1. Beziehungen

Pflege die Beziehungen, die Dir guttun. Wir haben so oft darüber gesprochen. Umgib Dich mit Menschen, die Dich schätzen. Die Dich fördern wollen, die das Beste in Dir sehen. Mit Menschen, die Dir Energie geben. Die Dich für eine großartige Persönlichkeit halten. Denn das bist Du.

Machen wir uns bewusst: Intakte Beziehungen, die uns stärken, sind der wichtigste Bestandteil des Impfstoffs gegen Stress. Beziehungen sind der wichtigste Faktor für Resilienz. Das haben alle Forschungen ergeben.

Und weil das so ist, nimm das doch bitte in Deinen Wochenplan auf:

Verbringe pro Woche mindestens eine Stunde damit, Pläne zu machen, wie Du Kontakt zu den Menschen hältst, die Dir am wichtigsten sind. Diese Stunde ist unglaublich wichtig.

Natürlich wirst Du dann auch Zeit mit diesen Menschen verbringen. Aber das ist ja keine Anstrengung. Das ist ja eher die Creme Deines Lebens.

  1. Selbstbewusstsein

Je besser wir uns kennen, desto selbstbewusster sind wir. Dies zeigt sich zum Beispiel in unserem Umgang mit Problemen und Schwierigkeiten. Darum erneut mein Appell: Baue Dir systematisch ein höheres Selbstbewusstsein auf. Gute Literatur dazu findest Du in jedem gut sortierten Buchladen oder in einschlägigen Online-Buchshops. Du wirst dann immer genauer wissen, wer Du bist, warum Du auf dieser Welt bist, was Deine wichtigste Aufgabe ist, Deine Lebensvision; und zudem gibt Dir diese Arbeit an Dir selbst zahlreiche Hilfen, den Mut zu finden, diese Vision auch umzusetzen.

  1. Selbstvertrauen

Auch unser Selbstvertrauen können wir wie einen Muskel trainieren und aufbauen. Hier gibt es von vielen Coaches die Empfehlung, sich jeden Morgen eine Stunde Zeit für sich selbst zu nehmen, um an Dir selbst und Deiner Persönlichkeit zu arbeiten.

Bleibe Dein ganzes Leben lang bei dem Ritual der Hour of Power. Der Stunde morgens, die Dir gehört. In der Du einige körperliche Übungen machst, Deine Erfolge aufschreibst und/oder meditierst.

  1. Schauspieler

Kennst Du mentale Stärke ? Das ist im Grunde nur eine andere Begrifflichkeit für Resilienz. Mental stark werden.

Die wichtigste Fähigkeit für jeden, der seine mentale Stärke ausbauen möchte, ist das Schauspielern. So zu tun, als ob. Das ist kein Lügen. Denn indem Du Deinen Körper und Deine Mimik dazu bringst, etwas anderes auszudrücken und zu tun als das, was Du im Moment gerade fühlst, verändert sich Deine Körperchemie und Du wirst tatsächlich zu dem, der Du vorgibst zu sein. Wer schauspielert, mit Problemen einigermaßen gut umgehen zu können, der wird es bald auch tatsächlich können.

  1. Real-Ich stärken

Jeder von uns besitzt ein Real-Ich und ein Wettkampf-Ich.

Das Real-Ich setzt sich aus unzähligen Situationen unseres wirklichen Lebens zusammen. Hier können wir uns verhätscheln und verzärteln, oder wir können uns immer mal wieder ein bisschen fordern. Wir können eine Nacht pro Woche auf dem Boden schlafen. Wir können im Regen spazieren gehen. Wir können von Zeit zu Zeit einmal hungrig ins Bett gehen.

Je stärker wir im Umgang mit den tagtäglichen Dingen werden, desto stärker sind wir, wenn es wirklich einmal darauf ankommt.

Bei dem Real-Ich können wir uns sehr bildlich das Prinzip des Impfens vorstellen. Es wird ja dabei etwas von der Substanz gespritzt, die unser Körper zu bekämpfen lernen soll. Wir können uns also hier kleinen Dosen von unangenehmen Situationen aussetzen, damit unser Körper dann in der Lage ist, große Probleme zu bewältigen.

  1. Wettkampf-Ich

Manchmal ist es notwendig, in bestimmten Situationen zu 100 Prozent stark, präsent und energetisch zu sein. Wir nennen solche Situationen Wettkampf. Und dazu ist es notwendig, sein Wettkmapf-Ich zu stärken und zu trainieren. Das tun wir immer dann, wenn wir uns in neue Situationen begeben oder selbst Probleme schaffen, um sie dann auch wieder selbst zu lösen.

Hier kommt all das zusammen, was wir bereits beschrieben haben: Wir brauchen unsere Talente, und wir müssen wissen, welche das sind. Wir haben das entsprechende Selbstvertrauen, und wir sind in der Lage, zu schauspielern, wenn wir uns einmal nicht so stark fühlen.

Wenn das Endspiel angesetzt ist, können wir es nicht einfach verschieben. Manche Situationen müssen wir einfach bravourös bestehen. Dafür müssen wir unser Wettkampf-Ich trainieren.

  1. Pausen

All das würde nicht funktionieren, wenn wir nicht die Kunst der Pausen lernen würden. Es ist wie bei einem Muskel: Den Impuls für das Wachstum setzen wir während der Übung. Aber das tatsächliche Wachstum findet in der Erholungsphase statt. Ähnlich ist es mit unserer Resilienz. Während wir etwas erdulden, setzen wir den Impuls. Aber unsere Resilienz wächst tatsächlich, während wir uns ausruhen. Plane also unbedingt Deine Pausen. Tue das rigide und konsequent. Denke daran: Die Pausen machen den Champion.

Die Formel lautet: anstrengen + erholen! Wettkämpfe bestreiten, die uns kleine Verletzungen bereiten. Diese Verletzungen werden in der Pause auskuriert. Das kennen wir vom Muskelwachstum. Ein Muskel kann nur wachsen, wenn er zuvor Mikroverletzungen erlitten hat. Diese Verletzungen zu kurieren das ist das Wachstum! Das Gleiche gilt für unseren Geist und für unsere Emotionen.

  1. Der Wille zum Training

Wir können uns jederzeit verändern. Wir können uns gegen Stress impfen und resilienter werden. Aber wir müssen es wollen.

Erstaunlicherweise ist auch das Wollen eine Frage des Trainings. Wir können trainieren, zu wollen. Wie? Indem wir uns Ziele setzen und diese auch wirklich erreichen. Zunächst stärken wir uns mit kleinen Zielen und werden dann nach und nach etwas mutiger.

Nimm Dir also etwas vor, was Du dann auch regelmäßig tust. Das können Kleinigkeiten sein. Alles, was Dich Deinen Zielen ein Stückchen näher bringt, ist dazu geeignet. So trainierst Du Dein Wollen.

  1. Autosuggestion

Sage Dir jeden Morgen – am besten vor dem Spiegel – aufbauende Wörter und Sätze auf. Durch die Wiederholung prägen sich diese Sätze in Dein Unterbewusstsein ein und lassen Dich wachsen. Bitte verwechsle Autosuggestion aber nicht mit positivem Denken. Es bringt Dir nichts, wenn Du Dir jeden Morgen sagst: „Ich bin reich… ich bin reich…“ wenn Du pleite bist.

Einer meiner Liebslingssätze lautet z.Bsp.: „Ich trainiere das Erdulden und Erholen, das macht mich geduldiger, stärker, freier und glücklicher.“

Ich halte diesen Satz für so wichtig, dass ich ihn mir tatsächlich jeden Morgen laut vorsage.

Darin ist alles enthalten, was wir über Resilienz gesagt haben. Ich trainiere die o. g. Punkte. Ich nenne es Erdulden. Und danach gönne ich mir eine Pause. Ich erhole mich. Und ich weiß, dass mir dieser Prozess guttut.

Er macht mich tatsächlich geduldiger. Eine Eigenschaft, die bei mir nicht in jeder Hinsicht extrem stark ausgebildet ist.

Außerdem werde ich stärker. Das kann ich geradezu messen. Diese Stärke macht mich freier. Ich kann Situationen aushalten, vor denen andere weglaufen. Das gibt mir sehr viel Freiheit. Ich kann auch berufliche Wege in einem Terrain planen, das alles andere als angenehm erscheint, denn ich habe das trainiert. Und insgesamt macht mich meine Resilienz glücklich.

Fazit: Ob wir gut mit Stress und schwierigen Situationen umgehen können, ist eine Frage der Übung. Wir können uns gegen Stress impfen. Wir können Resilienz aufbauen. Aber das müssen wir wollen.

Du weißt jetzt, was Resilienz ist und warum sie so wichtig für uns ist. Wenn Du mehr über Resilienz lesen willst, empfehle ich das Buch *Resilienz“. Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft von Christina Berndt. Du erfährst hier mehr über die wissenschaftlichen Grundlagen. über die Theorie.

Du musst natürlich nicht mit der gesamten Liste anfangen. Suche Dir vielleicht anfangs drei Punkte heraus.

Aber langfristig wirst Du sehen: Diese zehn Punkte greifen ineinander. Sie sorgen zusammen für die Emergenz, die Dein ganzes Sein auf eine höhere Ebene bringt. Wenn Du resilient bist, bist Du wirklich stark. Du bist dann ein Fels in der Brandung.

Wenn wir uns gegen Stress impfen, wenn wir also Resilienz aufbauen, dann transformiert uns das. Wir werden buchstäblich zu einem anderen Menschen. Unsere DNA verändert sich. Wir werden mehr zu dem Menschen, der wir sein können. Stark, erfolgreich und glücklich. Wir ruhen in uns.


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